Schulentwicklung 2004 bis 2017
2004
Peter und Maureen Schnyder besuchen Uganda zum ersten Mal im Februar 2004. Die Hilflosigkeit und Armut vieler Aids- und Kriegswaisen macht sie derart betroffen, dass sie beschliessen einen Schulverein zugunsten zweier Schulen, der Gilgal Primary School und der Seroma Christian High School zu gründen. Die Gilgal Primary School besteht aus zwei Baracken, fünf Lehrern, ein paar Schulbüchern und 220 hungrigen Halb- und Vollwaisen. Noch während ihres ersten Aufenthaltes kaufen sie 120 Schulbücher für diese Primarschule. Im Herbst 2004 wird der Verein Seroma Christian High School and Gilgal Primary School in der Kirche in Turbenthal gegründet.
Auf dieser Homepage geht es ausschliesslich um die Primarschule: Die Gilgal Primary School.
2005
Es werden einfache Toiletten und neue Schulräume für 300 Kinder sowie ein Waisenhaus für Mädchen gebaut. Ausserdem werden Schuluniformen, oft die einzige anständige Kleidung der Kinder, gekauft. Weil die Schülerzahl innerhalb eines Jahres von 220 auf 330 Kinder anwächst, müssen neue Lehrer eingestellt werden.
2006
Die Gilgal Primary School wächst weiter auf etwa 450 Kinder. Deshalb bauen wir neuen Schulraum für 120 Kinder, kaufen neue Schuluniformen, neue Schulbänke (made in Unganda) und hunderte von Büchern. Ausserdem erwirbt der Verein ein grosses Feld für den Schulsport. Die Schule wird zur Sicherung des schulischen Niveaus beim Ugandan National Board of Education immatrikuliert.
2007
Nach und nach finden gut erhaltene PCs den Weg an unsere Schule und sie erhält eine neue Bibliothek. Die Schule wächst auf 600 Kinder, obwohl die Infrastruktur für etwa 500 Kinder ausgelegt ist. Der Verein finanziert zusätzliche Lehrkräfte. Ein grosser Mehrzweckraum wird gebaut. Er dient als Kantine in der Regenzeit, Schulzimmer für die jüngeren Kinder und als Kirche zugleich. Es entstehen eine neue Küche und zwei Lehrerhäuser. Ausserdem erwirbt der Verein vier Hektaren Ackerland für eine Landwirtschaft für die Gilgal Primary School. Die Grundwasserbohrung ist erfolgreich: Wir fördern sauberes Trinkwasser, welches auch der Dorfbevölkerung dient. Ein juristisch abgesicherter Vertrag regelt die Besitz- und Zweckbestimmungsverhältnisse an der Gilgal Primary School.
2008
Eine Reihenabklärung hat ergeben, dass 153 unserer Waisenkinder HIV+ sind. Sie werden nun mit retroviralen Medikamenten stabilisiert. Zum Schutz der Mädchen und der Infrastruktur erhält die Gilgal Primary School eine Umzäunung. Dank einer sehr grosszügigen Spende, können acht neue WCs, acht Lavabos, acht Duschen, eine Stromversorgung, ein 10‘000-Liter-Wassertank und eine Abwasserentsorgung gebaut werden.
2009
Ein Waisenhaus für 50 Knaben wird gebaut und die manuelle Wasserpumpe durch eine Motorenpumpe ersetzt. Ein neuer 12‘000-Liter-Tank stellt uns und der Dorfbevölkerung sauberes Wasser zur Verfügung.
2010/2011
Die manuelle Wasserpumpe wird in der Landwirtschaft im neuen Borloch eingesetzt. So können bei Dürre unsere Pflanzen bewässert werden. Dank einer grosszügigen Spende kann ein Erweiterungsbau für 70 Kinder der Nursery-School eingeweiht werden. Viel Arbeit wird mit bescheidenen Geldmitteln in die Umgebungsarbeiten investiert. Die ganze Anlage ist begrünt und Bäume schützen die Kinder vor der tropischen Sonne.
2012
Wir weihen dieses Jahr ein grosses Wasserprojekt ein: Von den Dächern können in sieben Wassertanks 70‘000 Liter Regenwasser gesammelt werden. Dieses Wasser wird teils in der Küche und teils im Schulgarten gebraucht. Wegen der Salmonellengefahr dürfen die Kinder nur Grundwasser trinken. Wir freuen uns, dass wir für unsere vielen kleinen Kinder einen Spielplatz bauen konnten.
2013
85% der ugandischen Bevölkerung sind Selbstversorger. Aus diesem Grund richten wir dieses Jahr einen Lehrgarten für unsere Schüler ein. Das Fundament des neuesten Lehrerhauses ist gebaut. Es wird das 15. Gebäude sein, das wir innerhalb unserer 10jährigen Entwicklungsarbeit aufgerichtet haben. Seit September 2013 ist die neue Hybird-Fotovoltaik-Anlage in Betrieb. Diese Anlage gleicht die unzuverlässige Stromlieferung des Staates aus und dient nachts der Sicherheit unserer Kinder. Während unseres Besuches 2013 können wir eine grosszügig gespendete Wasseraufbereitungsanlage einbauen. Sie produziert aus dem gesammelten Dachwasser 600 Liter einwandfreies Trinkwasser pro Stunde.
2014
10 Jahre Gilgal! Die Schule ist von zwei primitiven Hütten zu einem kleinen Dorf, bevölkert mit 550 Kindern und 40 Erwachsenen, angewachsen. Die Arbeit läuft sehr gut. Die Schule hat im District Kayunga aufgrund der erfolgreichen staatlichen Querschnitts- und Vergleichstests mit anderen Schulen einen sehr guten Ruf. Die Arbeit geht indessen nicht aus. Die 15 Gebäude und ihre Einrichtungen, die Solaranlage und die Abwasseraufbereitung müssen unterhalten werden. Und was geschieht mit unseren Kindern nach Gilgal? Die begabtesten Kinder erhalten einen Platz an der Seroma Christian Highschool oder an einer Sekundarschule unweit von Gilgal. Diese wichtigen Weiterbildungen sind mit grossen Kosten verbunden. Mit diesem Angebot stärken wir die wirtschaftliche Basis des Landes, denn qualifizierte Berufsleute sind sehr gefragt.
2015
Das neue Abfallprojekt macht Fortschritte. Die Trennung von organischem, kompostierbarem Abfall und nicht organischem, vor allem Plastik, tut Not. Die fachgerechte Entsorgung ist in wenig entwickelten Ländern ein grosses Problem. Unser neuer Abfallmanager sammelt den Abfall und verkauft den Plastik in der Hauptstadt, wo aus dem Abfallplastik grosse Wasserkanister gegossen werden.
2016
Die Gebäude müssen alle fünf bis sechs Jahre innen und aussen neu gestrichen werden, weil das äquatoriale Klima unerbittlich an den Anlagen nagt. Dank eines Sponsors konnte der Verein 8‘400 m2 Land direkt an die Schule angrenzend erwerben. Dieses Land dient zu Ausbildungszwecken als Schulgarten.
2017
Die extreme Trockenheit dieses Jahr hinderte das Wachstum im Schulgarten und in der Landwirtschaft, so dass der Verein mehr Geld in die Lebensmittelbeschaffung investieren muss. Das neue Gebäude mit der Krankenstation, dem Lehrerzimmer und dem neuen Sekretariat der Schulleitung wird Ende 2017 eingeweiht. Im Blick auf den weiteren Fortbestand der Schule wollen wir die Schule in eine Stiftung nach ugandischem Recht überführen. Wir stehen noch am Anfang der Diskussion mit unseren ugandischen Partnern.